Die Mehrheit der Kubaner lebt (zumindest teilweise) vom Libreta (Heftchen) System, wodurch Grundnahrungsmittel und viele andere Dinge zentralisiert an alle Kubaner zugeteilt werden und welche dann zum Beispiel im Monatsrythmus in speziellen Geschäften billig gekauft werden dürfen. Diese Zuteilungen (Rationalisierung) reicht jedoch typischerweise nicht aus um zu Überleben, sodass zusätzlich Lebensmittel gekauft werden müssen. Vermutlich teilweise durch das Embargo herrscht in Kuba stets ein Mangel an alltäglichen Dingen. Bei der Einreise bildete sich eine riesige Schlange vor dem Zoll, da jeder wiedereinreisende Kubaner sein ganzes Gepäck unabhängig vom Inhalt per Kilo bezahlen muss. Von Computern bis Windeln haben die Personen privat importiert (im Reisegepäck), da wohl daran gerade ein Mangel herrschte. Man stelle sich mal vor im ganzen Land wird Seife rationalisiert, jeder bekommt pro Monat eine Menge und mehr kann man einfach nicht kaufen..
Weiters gibt es in Kuba ja zwei Währungen, den Peso cubano (CUP) für Einheimischen und den Peso convertible (CUC) für Touristen welcher an den US-Dollar gekoppelt ist. Entsprechend gibts es Geschäfte in denen man nur mit der Touristenwähreung bezahlen kann und meistens sind alle Transaktionen auch entsprechend teuer, wie schon viele sagten, Kuba ist kein billiges Land (für Touristen). Durch diese Trennung entsteht auch als Folge eine Zweiklassengesellschaft wodurch die Besitzer von Devisen gegenüber dem Rest immense Vorteile haben. Das soll heissen, jeder Kubaner der im Tourismus arbeitet oder mit Touristen zu tun hat und damit CUC im Gegenzug für seine Arbeit erhält anstatt der CUP womit reguläre Arbeit bezahlt wird kann damit auch in solchen CUC-Geschäften einkaufen und sich diese auch leisten. Das artet dann soweit aus, dass wir bei einem Pferdeausflug einen Universitätsprofessor als Führer hatten, weil man da besser verdient. Das beflügelt auch die Prostitution (auch Minderjähriger) in Kuba. Das Einkommen der Kubaner liegt anscheinend bei 10-20 CUC (ca 10-20 Dollar) pro Monat nach deren Angaben.
Diese Notwendigkeit, CUC oder Devisen zu erhalten um seinen Lebensstandard zu verbessern schlägt sich dann in Abzocke, Falschheit und alles andere was Touristen Geld entlockt nieder, auch wenn das nicht auf alle Kubaner zutrifft. Auch wenn Kuba relativ sicher ist für Touristen (Übernachtungsstätten müssen täglich die Aufenthaltsorte jedes Touristen melden) was durch Repression und Angst vor dem Regime sehr gut erreicht wird, so bin ich doch mit dem Eindruck nach Hause gefahren, Kuba ist das kapitalistischte Land der Welt, weil eine solche Geilheit Touristen Geld abzunehmen hab ich noch nirgends gesehen.
Kubanischer Laden mit "productos liberados" (vom Verteilungssystem "befreite Produkte").
Aus der Pro-Seite sollte ich erwähnen dass der Kommunismus auch Gutes mit sich bringt, gratis Bildung bis zur Uni bei Befähigung und Gesundheitswesen für alle. Castro soll mal gesagt haben, als er zugab dass es Prostitution in Kuba gibt, dass sie zumindest die bestausgebildetsten Prostituierten der Welt haben.
Infos zum Lebensstandard (wiki).
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